Der erste Zahnarztbesuch
Sie kennen den Satz sicherlich schon „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“. Auch wenn Sie sich sicher sind, dass Ihr Kind keine besonders zuckerreiche Ernährung zu sich nimmt und dass die Mundhygiene ausreichend ist, gibt es andere Faktoren, die Sie nicht immer unter Kontrolle haben. Beispiele hierfür sind versteckte Zucker besonders in den Zwischenmahlzeiten, eine falsche Zahnputztechnik oder auch angeborene, nicht immer sichtbare, Zahnsubstanzdefekte. Die professionellen Bedingungen in der Zahnarztpraxis durch spezielle Lichtverhältnisse, das Verwenden einer Lupenbrille und natürlich die Erfahrung und Expertise seitens der Kinderzahnärztin sind unersetzbar bei der Diagnostik von Zahn- und Mundkrankheiten. Wenn dieser erste Zahnarztbesuch zusätzlich zu einem positiven Erlebnis wird, hat Ihr Kind die besten Voraussetzungen, ein Leben lang gesunde Zähne zu haben.
Die offizielle Empfehlung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung zum ersten Zahnarztbesuch ist beim Durchbruch des ersten Milchzahnes (ca. 6 Monaten) (3). Leider findet der erste Zahnarztbesuch immer noch häufig erst im zweiten oder dritten Lebensjahr statt. Viele Kinder haben bereits kariöse Zähne, wenn sie das erste Mal an einer Untersuchung (z. B. im Rahmen der jährlichen Untersuchung in den Kindergärten) teilnehmen (1). Die gezielte Aufklärung und Instruktion zur Mundhygiene, sowie die Beseitigung von Risikofaktoren können aber Karies effizient vorbeugen also warten Sie bitte nicht zu lang bis Sie Ihr Kind bei der Kinderzahnärztin vorstellen.
Der erste Termin dient Ihnen und Ihrem Kind zum Kennenlernen der Praxis und des Teams. Damit der kleine Patient nicht überfordert wird, findet in der Regel noch keine Behandlung an diesem ersten Termin statt. Nach gründlicher Untersuchung können wir den Behandlungsbedarf Ihres Kindes und seine Bereitschaft zur Mitarbeit einschätzen. Die Instrumente werden gezeigt, sie werden an der Hand und dann im Mund ausprobiert, indem die Zähne gereinigt und poliert werden. Je nach Alter wird die richtige Zahnputztechnik gezeigt und das Kind erhält eine kleine Aufmerksamkeit von uns.
Sie können uns helfen, wenn Sie folgende Tipps berücksichtigen:
- Achten Sie bitte darauf, keine eigenen negativen Zahnarzterfahrungen Ihrem Kind mitzuteilen. So hat Ihr Kind die Möglichkeit, eigene positive Erfahrungen zu machen.
- Gestalten Sie den Tag des Zahnarztbesuches frei von Belastungen und sorgen Sie dafür, dass Sie und Ihr Kind ausgeruht sind. Der Behandlungstermin sollte bei Möglichkeit unter Berücksichtigung des persönlichen Rhythmus des Kindes stattfinden (häufig während der Vormittags- oder frühen Nachmittagsstunden).
- Erklären Sie Ihrem Kind, was die Zahnärztin und ihr Team machen werden: dass sie die Zähne zählt, prüft, sauber macht, Bilder macht etc.
- Vermeiden Sie beruhigend gemeinte Formulierungen wie “Du brauchst keine Angst zu haben, es tut bestimmt nicht weh.” Die Worte „Angst“ und „weh“ bleiben dem Kind dann sicher besonders in Erinnerung.
- Selbstverständlich ist Ihre Anwesenheit im Behandlungszimmer willkommen. Bitte aber bleiben Sie eher im Hintergrund und überlassen Sie dem zahnärztlichen Team die Führung Ihres Kindes. Es kann auch sein, dass ein Kind sich zu sehr auf die Eltern fixiert. Dadurch gestaltet sich die Kontaktaufnahme für das zahnärztliche Team viel schwieriger. In solchen Fällen ist es besser, die Kinder alleine in das Behandlungszimmer gehen zu lassen.
Wir behandeln Ihr Kind als wäre es unser eigenes!